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Meinungsfreiheit statt Reichweitenfreiheit

Wie X die Förderung und den Schutz offener Konversationen lebt: Meinungsfreiheit steht an oberster Stelle, doch mit Reichweitenregulation im Falle von Richtlinienverstößen.

23. August 2023

Die digitale Revolution bietet Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, ihre Stimmen zu erheben und ihre Gedanken ungehindert im World Wide Web auszudrücken. Doch während das Internet eine Bühne für freie Meinungsäußerung darstellt, ist es gleichzeitig ein Ort, der mit Herausforderungen und Risiken belastet ist, die die Grenzen dieses wichtigen Grundrechts auf die Probe stellen.

Die vielfältigen und komplexen Dynamiken des Online-Raums haben zu einem Spannungsfeld geführt, in dem die Förderung der Meinungsfreiheit mit Fragen der Zensur, Desinformation, Hassrede und der Verbreitung schädlicher Inhalte konfrontiert wird. Insbesondere Social Media Plattformen mussten sich in den letzten Jahren den drängenden Herausforderungen und Risiken, die die Meinungsfreiheit im Internet begleiten, stellen.

Die Plattform X (ehemals bekannt als “Twitter”) hat in ihrer Philosophie „Freedom of Speech. Not Reach.“ die Notwendigkeit einer ausgewogenen Herangehensweise verankert, um die Grundwerte der freien Meinungsäußerung zu schützen und gleichzeitig die Integrität und Sicherheit des digitalen Diskurses zu wahren.

Mit transparenten Maßnahmen reagiert X seither auf Beiträge, die als potenzieller Verstoß gegen die eigenen Richtlinien identifiziert wurden: Die Einschränkung der Reichweite von Beiträgen, auch bekannt als Sichtbarkeitsfilterung, ist eine bestehende Maßnahme, die seit diesem Jahr durch eine öffentlich sichtbare Kennzeichnung entsprechender Beiträge nun auch für alle X-User transparent gemacht wurde. Texte mit hasserfüllten Inhalten werden also weniger gut auffindbar gemacht und als solche gekennzeichnet, in Fällen der Illegalität gelöscht.

Die Plattform erzielte seit dem Start von „Freedom of Speech. Not Reach.“ nach eigenen Angaben sichtliche Erfolge und wird die Maßnahmen deshalb ausweiten. Über 99,99% der Plattform-Impressionen sollen derzeit von Inhalten stammen, die im Einklang mit den Richtlinien von X stehen. Über 700.000 beleidigende Beiträge wurden bereits hasserfülltem Verhalten zugeordnet und entsprechend gekennzeichnet. Mit den Kennzeichnungen erhalte ein Beitrag im Vergleich zu einem „gesunden“ X-Post 81% weniger Reichweite oder Aufrufe. Zudem entschiede sich über ein Drittel der Autor:innen proaktiv, gekennzeichnete Beiträge zu entfernen, nachdem sie über die Einschränkung informiert wurden. Lediglich 4% der User würden Widerspruch gegen die Kennzeichnung einlegen, wobei 90% der Widersprüche innerhalb von 30 Minuten beantwortet werden sollen.

Das Feedback der Twitter-Community trägt dazu bei, dass die Kennzeichnungsanwendungen präziser werden. Zusätzlich verhindert X Anzeigen in der Nähe dieser Inhalte, sodass nicht nur User geschützt werden, sondern auch die Brand Safety von Marken mehr und mehr sichergestellt wird. X erklärte, dass die Anwendung der Maßnahmen in Zukunft von hasserfülltem Verhalten ausgeweitet wird auf beleidigendes Verhalten und gewalttätige Äußerungen.

Auf diese Weise möchte sich X der Herausforderung stellen, Meinungsfreiheit und Regulation im Open Web in Einklang zu bringen.

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