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5 E-Commerce Trends, die Unternehmen unbedingt beachten sollten

Die aktuell 5 stärksten Trends im e-commerce

4. August 2022

Unser Project Lead Consulting Michael Hinse zeigt, dass neben dem Social Commerce, insbesondere Mobile und Conversational Commerce immer mehr an Feuerkraft gewinnen. Auf Internet World Business geht er auf die rasante Entwicklung neuer Technologien wie z.B. AR-Shopping ein und macht einmal wieder mehr klar, dass der digitale Handel eine tragende Säule im Kommerz ist.

Die Vielzahl der Optionen für Werbung im Digital Commerce, eröffnen dabei Marken neue Möglichkeiten, potenzielle Kund:innen zielgenau zu erreichen.

Veröffentlicht am 01.08.2022 auf Internet World Business

Der digitale Handel boomt: Neben dem allgemeinen Trend zum Mobile Commerce treibt vor allem der Social Commerce sowie neue Technologien wie “AR-Shopping” die rasante Entwicklung im digitalen Handel voran. Michael Hinse von esome stellt 5 wichtige Trends vor.

1. Mobile Commerce stark wie nie zuvor

Mobile Commerce zählt zu den großen Trends im Onlineshopping. Das Einkaufen von mobilen Endgeräten ermöglicht ein einfacheres und schnelleres Shopping-Erlebnis. Transaktionen erfolgen über eine Vielzahl von mobilen Plattformen wie Apps, Browser und in den sozialen Medien. Speziell im Bereich Mobile Apps ist ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Adjust, eine Analyse-Plattform für globales Mobile Marketing, beobachtet im E-Commerce App Report 2021 einen Umsatzanstieg um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im Umfeld der Mobil-Geräte spielen vor allem kurze Videoinhalte und Fotos eine wichtige Rolle in der Werbung. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten der Nutzeransprache, über die Marketer ihre Zielgruppen erreichen und aktivieren können. Um Zielgruppen effizient zu erreichen, müssen Werbeplatzierungen passgenau ausgewählt und an mobile Geräte und Apps angepasst werden. Im Sinne des “mobile first” Gedankens lässt sich Werbung auf Smartphones in den digitalen Inventarmix integrieren.

2. Unangefochtener Trendsetter: Social Commerce

Soziale Plattformen wie Instagram, Facebook, Pinterest und TikTok bieten als Touchpoints ein nahtloses Einkaufserlebnis auf mobilen Geräten und haben den Social Commerce zu einem der wichtigsten Trends gemacht.

Laut einer aktuellen Studie von Accenture wird Social Commerce bis 2025 über 17 Prozent des Umsatzes im E-Commerce ausmachen. Durch die Verknüpfung von Produktsuche, Inspiration und dem finalen Kaufprozess auf einer Plattform, verändert sich das Einkaufserlebnis der Nutzer grundlegend. Ein Verlassen der Plattform ist nicht mehr nötig. Werbetreibenden eröffnet dies neue Chanchen für die Markenbindung. Sie können auch Kaufabschlüsse besser steuern: Shoppable-Ads bieten beispielsweise Usern die Möglichkeit, Transaktionen innerhalb des nativen Social Media Umfelds abzuschließen. Dynamische Product-Ads können hingegen für personalisierte Anzeigen genutzt werden, die auf dem Surfverhalten der User basieren.

Hybride Einkaufsgewohnheiten werden zusätzlich durch Trends wie “Community Commerce”, ausgelöst durch Influencer-Werbung sowie “Live-Shopping-Events”, noch stärker etabliert.

Auch die Verknüpfung von stationärem offline Handel und dem digitalen online Handel ist über werbliche Maßnahmen möglich. So kann zum Beispiel auf einen Store in der Nähe hingewiesen oder aktiv die Kaufoption im Geschäft angeboten werden. Aus diesem Grund sollten Werbetreibende bei der Umsetzung von Omnichannel-Marketing-Strategien, unbedingt die Einbindung von Social Commerce in die Customer Journey berücksichtigen.

3. Shoppable Bewegtbild weiterhin beliebt

Bewegtbild-Formate sind bei Marketern besonders beliebt, denn sie spielen eine große Rolle bei der Kaufentscheidung. Videos transportieren mehr Emotionen als Bild-Text-Kombinationen und – in ein passendes Storytelling eingebunden – erschaffen sie ein verbessertes User-Erlebnis. Der Video Commerce verkürzt den Kaufprozess, denn User haben die Möglichkeit Produkte direkt aus einem Video heraus zu kaufen. Zu den spannendsten Zukunftstrends in diesem Zusammenhang gehören “Live-Videos”, die mittlerweile auch in Deutschland immer beliebter werden: Große Unternehmen wie Douglas und Media Markt haben den Trend bereits für sich entdeckt und veranstalten regelmäßige Live-Verkaufssendungen auf ihren sozialen Plattformen.

4. Conversational Commerce für ein verbessertes Nutzer:innenerlebnis

User kaufen gerne bei Händler:innen, mit denen sie sich austauschen können, ein – auch im E-Commerce. Dabei vereint der Conversational Commerce persönliche Interaktion mit einem digitalen Kauferlebnis, denn der Kauf und die Kommunikation mit Usern findet über Messaging-Apps, Website Chats, Chatbots oder Sprachassistenten (“Voice Shopping”) statt. Messaging-Dienste wie WhatsApp oder Googles Business werden speziell im Conversational Commerce eingesetzt.

Diese Schnittstelle ermöglicht Unternehmen und Kund:innen eine schnelle, einfache und zuverlässige Verbindung, die sie kennen und der sie vertrauen. Werbetreibende haben die Möglichkeit, an dieser Stelle mit personalisierter Kommunikation auf die User oder spezielle User-Gruppen individuell einzugehen. So können die User auf ihrer gesamten Customer Journey, vom ersten Kontakt bis hin zum Kaufabschluss und After-Sales Management, begleitet werden. Es ist wichtig, User besonders dort zu unterstützen, wo sie zögern und den Kauf eventuell abbrechen.

5. Zukunftsstrategie: Augmented Reality (AR) Shopping

Einer der großen Treiber für das Wachstum im Online-Handel wird die Technologie Augmented Reality (AR) sein. AR ermöglicht es, die reale Umgebung des Menschen um virtuelle Inhalte zu ergänzen und Personalisierung und immersive Einkaufserlebnisse auf eine Art zu verbinden, mit der sich Verbraucher:innen intensiver auseinandersetzen können. AR stellt damit für den E-Commerce völlig neue Möglichkeiten der Produktpräsentation dar und bietet Werbetreibenden somit wertvolle neue Gelegenheiten, um mit Usern in Kontakt zu treten. Sei es durch Shoppable Videos, 3D-Produktvisualisierungen oder die Möglichkeit, virtuelle Assistenten zu beauftragen.

Laut des neuen Gen-Z-Reports von Snapchat besteht vor allem bei der jungen Zielgruppe ein riesiger Bedarf: 88 Prozent wollen AR zum Shoppen benutzen. Neben Unternehmen wie Amazon, Mister Spex und Ikea kommt vor allem Snapchat diesem Wunsch nach und hat in den letzten Monaten kräftig aufgerüstet. Die “Catalog powered Shopping Lenses” ermöglichen es Usern über Augmented Reality virtuell Kleidung anzuprobieren und gleichzeitig Informationen zu Preis, Größe oder Farben des Produktes zu erhalten.

Außerdem hat Snapchat Neuerungen wie den Snap 3D Asset Manager, die AR Image Processing, Dress Up sowie das Camera Kit AR Shopping angekündigt. Damit Marketer 2022 das große Potenzial des Markts ideal nutzen, müssen ihre Kampagnenstrategien spezifische AR-Ansätze berücksichtigen und diese in den Marketingmix holistisch einbinden, um die User Journey umfassend zu gestalten.

Wie können Marken diese Trends nutzen, ohne im Strudel der vielen Möglichkeiten unterzugehen?

Die Vielzahl der Optionen für Werbung im Digital Commerce, eröffnen Marken neue Möglichkeiten, potenzielle Kund:innen zu erreichen. Um einen optimalen Mediaeinsatz sicherzustellen und die individuelle Zielgruppe effizient zu erreichen, gilt es für die Werbetreibenden genau zu evaluieren, welche Plattform für den jeweiligen Service oder das jeweilige Produkt das ideale Umfeld bieten kann. Nicht jeder Trend passt und nicht jeder Check-Out auf der Plattform selbst begünstigt den Kaufprozess. Zudem ist es wichtig, ein Verständnis für das Nutzungsverhalten einzelner und vor allem relevanter Zielgruppen für Social und Digital Commerce zu entwickeln.

Im Vergleich zum klassischen E-Commerce ist nicht jeder User vor vornerein auf der Suche nach einem neuen Produkt, wenn er im personalisierten Social Media Umfeld unterwegs ist. Dabei ist es empfehlenswert, den Fokus auf besonders affine Zielgruppen zu legen und diese im nativen Umfeld authentisch anzusprechen: Die Mobile-first Generationen beispielsweise erleben eine Markenbindung häufig zuerst über Social Media und bleiben dann in dieser digitalen Welt auf dem Weg bis hin zum Kaufabschluss. Bei der Kanalauswahl können verschiedene Stufen des Kaufprozesses reflektiert werden: Die richtigen Impulse in der Inspirations- oder Awareness-Phase können Markenloyalität aufbauen und führen im nächsten Schritt, bei der erweiterten Produktsuche, zu einer erhöhten Bereitschaft – oder Consideration – die schließlich zum finalen Kaufabschluss führen kann.